EINLADUNG
Sehr geehrte Damen und Herren,
nachdem die von Stephan Linck vorgelegte Studie »Neue Anfänge?« über den Umgang der Landeskirchen Schleswig-Holsteins und Hamburgs mit der NS-Vergangenheit kontroverse Diskussionen hervorgerufen hat, freuen wir uns, dass die von Prof. Dr. Stefanie Endlich, Beate Rossié, M.A. und Monica Geyler-von Bernus in unserem Auftrag konzipierte Wanderausstellung ab Januar 2016 der Auseinandersetzung mit unserer jüngsten Kirchengeschichte einen Ort geben wird.
Zur Eröffnung der Ausstellung in die Hauptkirche St. Jacobi in Hamburg laden wir Sie herzlich ein!
Dr. Jörg Herrmann
Direktor der Ev. Akademie der Nordkirche
Pastor Michael Stahl
Leiter Amt für Öffentlichkeitsdienst der Nordkirche
DAS LOKALE FENSTER
Die Ahnengalerie in St. Jacobi
Auf zwei Tafeln wurden Informationen zum Leben und Wirken der Hauptpastoren Franz Tügel und Adolf Drechsler dargestellt. Die Tafeln wurden ergänzt durch Bilder der beiden Hauptpastoren mit rechter Gesinnung. Diese wurden abfotografiert und stückchenweise zusammengeklebt, um zu zeigen, wie vielschichtig ihre Persönlichkeiten waren und wie divers sie wahrgenommen wurden. Es gibt nicht nur ein Bild von ihnen.
Sie sind nicht klar in ein Gut/Böse-Schema einzuordnen, was auch die Kommentare auf der dritten Tafel »Was ist Ihre Meinung?« zeigen sollen, die aus der Gemeinde stammen.
Es gab viele Rückmeldungen an der Pinnwand, doch keine eindeutige Meinung, wie die Ahnengalerie zukünftig aussehen soll.
Vorstellung »Lokales Fenster St. Jacobi«
1. Tafel zu Franz Tügel
2. Tafel zu Adolf Drechsler
3. Tafel »Was ist Ihre Meinung?«
PROGRAMM
Parallel zur Ausstellung hat es im Rahmen eines Begleitprogramms eine Reihe von Veranstaltungen gegeben.
→ Donnerstag, 11. Februar 2016
Gesprächsabend »Sie gehören zu uns«
Umgang mit Nazi-nahen Pastoren in der Geschichte und Gegenwart unserer Kirche.
Impulse:
Pastor i. R. Ulrich Hentschel:
Die Schuld der Kirche und ihr guter Ruf
Dr. Jörn Halbe:
Erinnern und Gedächtnis in der Bibel
Pastorin und Supervisorin Anne Reichmann:
Das gute Gewissen ist eine Erfindung des Teufels (A. Schweitzer).
Der Umgang mit Schuld in der Kirche aus psychoanalytischer Sicht
Moderation:
Hauptpastorin und Pröpstin Astrid Kleist
→ Donnerstag, 18. Februar 2016
»Homosexuelle NS-Opfer nach 1945 - Welche Haltung hatte die Ev. Kirche?«
Zu diesem Thema wurde damals viel getuschelt, aber wenig verschriftlicht.
Wir nähern uns mit Hilfe von Biografien:
Klaus Tuchel, Fritz Valentin, Eduard Rhein, Ingrid Liermann
mit Vertretern der Aidsseelsorge (Pastor Detlev Gause) und der Initiative Stolpersteine für homosexuelle NS-Opfer (Dr. Gottfried Lorenz)
Den musikalischen Rahmen gestaltet die Travestiekünstlerin Christina von Amsterdam.