9. Mai 2016 // Szenische Lesung »T4. Ophelias Garten«

Die Schauspielerinnen Mignon Remé, Jantje Bilker und Regisseur Michael Batz sehen sich vor der szenischen Lesung die Ausführungen zum Fall Heyde/Sawade an. Werner Heyde war einer der beiden medizinischen Leiter der von den Nationalsozialisten als »Euthanasie« bezeichneten Mordaktion »T4« und lebte unter dem Tarnnamen Sawade bis 1959 in Flensburg.
Dann kommt das zahlreiche Publikum.
Dr. Michael Wunder begrüßt die Schauspielerinnen, den Musiker und Regisseur Michael Batz.
Pastor Prof. Dr. Hanns-Stephan Haas, Vorstand der Evangelischen Stiftung Alsterdorf spricht
Ein sehr aufmerksames Publikum...
Das Publikum
Das Publikum

Szenische Lesung im Herntrichsaal
»T4. Ophelias Garten« von Pietro Floridia
mit Mignon Remé und Jantje Bilker
Regie: Michael Batz. 

Ein fiktiver Dialog zwischen Ophelia, die von der Einweisung und dem Tod in der Kinderfachabteilung Langenhorn bedroht ist, und Schwester Gertrud, die dort arbeitet.

Erzählt wird die tragische und zärtliche Geschichte zweier Frauen, die sich im Kriegswinter 1941 in Hamburg begegnen. Die eigenwillige und junge Ophelia, zuvor aus einer Klinik für geistig behinderte Menschen entlassen, lebt alleine in der Villa ihrer Eltern. Sie widmet sich ganz dem Garten und der Pflege ihrer Blumen.

Gertrud ist Krankenschwester einer psychiatrischen Anstalt, und beauftragt, Ophelias »Fall«, im Sinne des euphemistisch als »Euthanasie« oder »Aktion T4« bezeichneten Massenmords an kranken und behinderten Menschen, zu überprüfen.

Zwischen den beiden Frauen entsteht unverhofft eine Freundschaft, ein zartes Band, gewunden aus gegenseitiger Anteilnahme und Sorge. Doch ob diese Beziehung der umgebenden Gewalt und dem Druck der Verhältnisse standhalten kann?

Gertruds Zeugenaussagen nach Kriegsende geben den Blick frei auf die Szenen der bewegenden Begegnung in den Jahren zuvor.