EINLADUNG
Sehr geehrte Damen und Herren,
seit Beginn dieses Jahres ist die Wanderausstellung »Neue Anfänge nach 1945?« an verschiedenen Orten und in unterschiedlichen Kirchenkreisen zu sehen. Vom 4. bis zum 23. September 2016 wird dies in der Christuskirche in Hamburg-Eimsbüttel möglich sein.
Selbstkritischer Rückblick auf die Geschichte der evangelisch-lutherischen Kirchen in Hamburg und Schleswig-Holstein und die Frage nach dem, was neue Anfänge ermöglicht, erschwert oder gar verhindert hat, werden im Mittelpunkt der Ausstellung und des inhaltlichen Begleitprogramms stehen.
In sechs Themenfeldern befasst sich die Ausstellung damit, inwieweit sich die handelnden kirchlichen Personen der Verstrickung in die nationalsozialistische Vergangenheit gestellt oder diese verdrängt haben. Damit ist dieser Blick in die Vergangenheit zugleich Anstoß und Anregung, darüber nachzudenken, an welchen Stellen und bei welchen Themen heute kirchlicher Einspruch zu gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen nötig ist.
Zum Besuch der Ausstellung und der begleitenden inhaltlichen Veranstaltungen laden wir herzlich ein.
Helmut Kirst
Pastor der Christuskirche Eimsbüttel
DAS LOKALE FENSTER
»Die Jerusalem-Gemeinde in der Nachbarschaft«
Die Jerusalem-Gemeinde in Hamburg war eine Gründung der Irisch-Presbyterianischen Kirche. Ziel war die Missionierung und Unterstützung jüdischer Auswanderer aus Osteuropa, die in Harnburg auf ihre Überfahrt nach Amerika warteten. Die Missionare waren getaufte Juden.
Nach dem Umzug der Gemeinde in die Schäferkampsallee wurden dort eine Diakonissenanstalt und ein Krankenhaus gegründet. Angesichts der nationalsozialistischen Machtübernahme sahen die Judenmissionare
sowohl die konkrete Bedrohung der Judenchristen in der Gemeinde als auch die der Mission insgesamt.
Folgerichtig nutzten sie ihre Judenmissionsschrift »Zions Freund« zur Propaganda gegen den völkischen Antisemitismus.
Das Lokale Fenster dokumentiert die Arbeit der Gemeinde, ihr Verbot im Jahre 1939 und würdigt das Leben und Wirken der Pastoren Arnold Frank und Ernst Moser.
Das Lokale Fenster Eimsbüttel, PDF
PROGRAMM
→ Sonntag, 4. September 2016
Gottesdienst und Eröffnung der Ausstellung
mit Hauptpastor und Propst Dr. Martin Vetter, Historiker Dr. Stephan Linck, Pastor Helmut Kirst.
Im Anschluss an den Gottesdienst findet eine Führung durch die Ausstellung statt.
→ Dienstag, 6. September 2016
»Wendepunkt 1945: Aufhören und Neu anfangen! Ein gescheitertes Projekt?«
Geschichte in biographischen Skizzen
Vortrag von Pastor Claus Jürgensen
→ Freitag, 9. September 2016
»Wie war das damals?«
Erzählcafé mit Karin Kluck und Helmut Kirst
→ Sonntag, 11. September 2016
»Frauen mischen sich ein«
Gottesdienst mit Karin Kluck, Claudia Brand, Bärbel Fünfsinn und Helmut Kirst
Im Anschluss an den Gottesdienst findet eine Führung durch die Ausstellung statt.
→ Dienstag, 13. September 2016
»Neue Anfänge im Verhältnis von Christen und Juden nach 1945«
Vortrag von Pastor Dr. Hans-Christoph Goßmann
→ Mittwoch, 14. September 2016
Gemeindenachmittag mit Führung und Gesprächen zur Ausstellung
mit Claus Jürgensen und Helmut Kirst
→ Donnerstag, 15. September 2016
»Frauen in der Kirche nach 1945 – Aufbruch oder Hindernislauf?«
Impulsreferat und Gespräche zum Thema mit den Zeitzeuginnen Dr. Inge Mager, Hanna Esslinger und Eva Jürgensen
Moderation: Karin Kluck und Helmut Kirst
→ Sonnabend, 17. September 2016
»Nacht der Kirchen«
Führung durch die Ausstellung und Innehalten im Raum der Stille
// 20:15 Uhr »Meditatives Konzert«
Kara Albert spielt auf Monochord, Tambura und Röhrenglocken
→Sonntag, 18. September 2016
»Schuld bekennen? – Die Stuttgarter Schulderklärung von 1945«
Gottesdienst mit Dr. Hans-Christoph Goßmann und Helmut Kirst
Im Anschluss: Führung durch die Ausstellung
→ Mittwoch, 21. September 2016
»Vor 1945 verfolgt, nach 1945 vergessen.«
Der Hamburger Schriftsteller Robert Brendel und seine christlich-jüdische Familie
Vortrag von Professorin Dr. Ursula Büttner
→ Donnerstag, 22. September 2016
Führung zum Historikertag
mit den Kuratorinnen Prof. Dr. Stefanie Endlich und Beate Rossié M.A. und dem Studienleiter der Ev. Akademie Dr. Stephan Linck
